Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth
Das Deutsch-Deutsche Museum im 50-Seelen-Dorf Mödlareuth erzählt viel Wissenswertes rund um das Thema der deutschen Teilung. Aufgeteilt in Mödlareuth-West (amerikanisch) und Mödlareuth-Ost (sowjetisch), erlebten die dort lebenden Menschen die Teilung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg, wie kein anderes Dorf es erlebte. Von den Amerikanern „Little Berlin“ genannt, zog sich eine Betonmauer wie in Berlin durch die Häuser des Dorfes.
Kein anderes Museum zeigt anschaulicher die Tragik der deutschen Teilung – politisch, wirtschaftlich, aber vor allem menschlich. Hier werden unter anderem durch originale Mauerteile die Lebensumstände diesseits und jenseits von Mauer, Zaun und Stacheldraht dargestellt. Beeindruckend, aber beklemmend zugleich ist das Freigelände des Museums. Hier findet man ein ca. 100 m langes Stück der Mauer mit originalen Grenzsperranlagen sowie mehrere Beobachtungstürme. Ebenso interessant ist aber auch das Fahrzeugdepot des Museums. Über 30 Autos, welche an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zum Einsatz kamen, sind dort auf rund 560 m² Ausstellungsfläche zu bestaunen.
Zunächst erfolgte die Teilung von Mödlareuth durch einen hohen Bretterzaun. Im Jahre 1966 wurde dieser dann durch eine 3,40 m hohe Betonmauer ersetzt, die bis 1989 schier undurchlässig war. Heute kaum vorstellbar und nicht nachvollziehbar, wie sich die Menschen in diesem Dorf gefühlt haben müssen. Unfreiwillig wurden Familien, Freunde und Nachbarn für viele Jahre durch den “antiimperialistischen Schutzwall” mit Stacheldraht, Minen und Selbstschussanlagen getrennt. Kontakte zwischen den getrennten Ortsteilen waren verboten, es durfte noch nicht einmal gegrüßt oder gewunken werden.
Aber auch das Dorf selbst ist und bleibt ein Kuriosum. Die eine Hälfte bayerisch, die andere Hälfte thüringisch. Dies wird vor allem durch unterschiedliche Postleitzahlen, Autokennzeichen oder Telefonvorwahlen deutlich. Aber auch die Tatsache, dass sich zwei Bürgermeister um gerade einmal 50 Einwohner kümmern, ist schon mehr als kurios.
Öffnungszeiten:
Das Grenzmuseum ist von März bis Oktober dienstags – sonntags von 9 – 18 Uhr geöffnet. Von November bis Februar kann man das Museum dienstags – freitags von 9 – 17 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags von 10 – 17 Uhr besichtigen. Montags ist es nur nach Vereinbarung geöffnet.
Eintrittspreise:
Viel günstiger kann man deutsche Geschichte nicht erleben. Erwachsene zahlen hier nur 2 Euro Eintritt und Kinder 1,50 Euro. Im Preis inbegriffen sind der Zugang zum Freigelände sowie ein Besuch des Museumskinos mit dem Film „Alltag an der Grenze“, der zu jeder vollen und halben Stunde gezeigt wird. Ebenso werden Gruppenführungen angeboten, die eine Dauer von rund 90 Minuten haben.
Anschrift:
Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth
Mödlareuth Nr. 13
95183 Töpen
Tel. 09295/1334
Fax 09295/1319
E-Mail: [email protected]
www.moedlareuth.de